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Garten Architektur in Halle: Der Felsengarten in Halle

Der Felsengarten in Halle am Ochsenberg in Kröllwitz.

Der Felsengarten in Halle am Ochsenberg in Kröllwitz ist ein künstlerisches und sehenswertes gärtnerisches Kleinod das Gartenarchitektur und Kunst auf einzigartige Weise kombiniert. Doch gehen wir zunächst ein paar Jahrzehnte zurück, um zu sehen nach welchen Vorbildern der Felsengarten in Halle entstanden ist.

Vor den Toren der Stadt Halle entstand im Jahre 1794 ein kleines Musenparadies. Nahe der romantischen Burgruine Giebichenstein ließ der Berliner Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichhard auf fast 4 Hektar einen Privatgarten im Stil eines englischen Landschaftsgartens anlegen. Als Vorbild diente ihm die von Fürst Franz von Anhalt-Dessau errichtete Parkanklage im 60 Kilometer entfernten Wörlitz.

Reichardts Garten entwickelte sich fortan zum beliebten Treffpunkt von Gelehrten und Dichtern. Hier begegneten sich Ludwig Tieck, Achim von Arnim, Clemens Brentano und Johann Wolfgang von Goethe zum gemeinsamen Philosophieren, Flanieren und Musizieren. Die berühmten Gäste machten die Gartenanlage als Giebichensteiner Dichterparadies weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Der Felsengarten in Halle verbindet Gartenarchitektur und Kunst
Der Felsengarten in Halle verbindet Gartenarchitektur und Kunst

Kefersteinsche Villa mit 6.000 m² großem Garten

Inspiriert von diesem romantischen Geist kaufte der Kröllwitzer Papierfabrikant Keferstein auf der gegenüberliegenden Saaleseite ein altes Fischerhaus. Hier errichtete er eine Villa im Stil des Klassizismus für seinen Sohn. Dahinter legte er auf 6.000 Quadratmetern einen Felsengarten mit Blick auf das Saaletal und die Ruine der Burg Giebichenstein an. In dem kleinen Park gab es Volieren, Brunnen und sogar eine Kegelbahn. Noch bis 1941 lebten die Direktoren der Papierfabrik auf dem Anwesen, dass heute zum Teil durch die KUNSTHALLE „Talstrasse“ genutzt wird.

Nach dem 2. Weltkrieg hatten junge Künstler der nahegelegenen Kunsthochschule den inzwischen verwaisten und geheimnisvollen Ort für sich entdeckt. Sie fanden in den maroden großen Räumen ideale Arbeitsbedingungen. 1991 verkaufte der Sohn des letzten Eigentümers der Papierfabrik das Grundstück an Matthias Rataiczyk. Der Maler, der in diesem Haus aufgewachsen war, hatte kurz zuvor mit Freunden und Kollegen den Kunstverein „Talstrasse“ als einen Ort für die bildende Kunst gegründet.

Der Garten wird zum Skulpturenpark
Der Garten wird zum Skulpturenpark

Der Felsengarten in Halle wird zum Skulpturenpark

Seit 1994 finden in den Räumen der historischen Villa regelmäßig Ausstellungen statt und der Felsengarten entwickelte sich dabei zu einem festen Bestandteil. Mit viel Respekt vor der alten Anlage entstand hier so manch Neues und der Garten wurde zum Skulpturenpark. Auch heute atmet der Ort noch immer den Geist der Romantik. Alljährlich wechselnde Werke ergänzen den Bestand der Skulpturen, die hier seit vielen Jahren ihren festen Platz gefunden haben.

In Symbiose mit der 2014 eröffneten Kunsthalle, ist der historische Felsengarten in Halle zu einem besonderen Ort für die Kunst geworden. Seit über dreißig Jahren bietet er Entspannung, Naturgenuss und eine Vielzahl von Veranstaltungen. So wird es im Sommer 2020 erstmals an den Sommerwochenenden regelmäßig kleine musikalische Nachmittage geben.

Informieren dazu finden Sie auf der Homepage der KUNSTHALLE “Talstrasse“ unter: www.kunstverein-talstrasse.de.

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